Fachtherapien
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Physiotherapie
Die Physiotherapeuten des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) setzen die verschiedenen Bereiche der Bewegungsentwicklung praxisnah um:
- die Befunderstellung von Frühgeborenen- bis zum Jugendlichenalter mit dem Schwerpunkt des Festlegen der Bewegungsqualität
- die Ermittlung des Entwicklungsalters des Kindes aus motorischer Sichtweise unter Beachtung der Aspekte der familiären Gesamtsituation
- die Therapievermittlung der Physiotherapietechniken - vor allem nach Vojta und Bobath
- die Unterstützung und fachliche Beratung der ambulanten Therapie sowie der Optimierung der komplexen Fragestellungen im Rahmen der Zielsetzungen
Schwerpunktmäßig wird die von Prof. Vojta entwickelte Therapie vermittelt. In Köln in der Universitätskinderklinik arbeitete Prof. Vojta nach seinem Therapiekonzept. Die enge Zusammenarbeit mit den Orthopäden des Klinikums wird seit dieser Anfangszeit fortgesetzt.
Die Vojta-Therapie ist eine neurophysiologische physiotherapeutische Behandlungstechnik, die "angeborene Bewegungsmuster" versucht zu aktivieren und zu koordinieren. Dazu übt die Therapeutin in Rücken-, Bauch- oder Seitlage einen gezielten Druck auf bestimmte Körperzonen aus. Die Eltern lernen individuell ihr Kind zu behandeln.
Der Reiz, der therapeutisch beim Patienten gesetzt wird, führt zu Bewegungskomplexen, in denen Bausteine der menschlichen Fortbewegung enthalten sind, wie zum Beispiel stützen, greifen, sich aufrichten.
Die Vojta-Therapie ist unter anderem als Basistherapie anzuwenden bei:
- Bewegungsstörungen
- zerebralen Dysfunktionen
- peripheren Paresen
- Muskelerkrankungen
- Atemwegserkrankungen
- orthopädischen Erkrankungen
- Asymmetriestörungen
Ziel der Behandlung ist es, dem Kind über Bewegungserfahrungen motorisches Lernen zu ermöglichen, ihm bei der "Selbstorganisation" zu helfen. Voraussetzungen für eine optimale Behandlung sind:
- zentrale Wachheit, Motivation und Aufmerksamkeit
- eine therapeutische Vorgehensweise beziehungsweise ein Angebot, das dem Alter und der Entwicklung des Patienten angemessen ist
- alltags- beziehungsweise situationsbezogenes Handeln; die Bezugspersonen des Patienten werden von Anfang an mit einbezogen und nach Möglichkeit wird mit ihnen zusammen die individuell geeignete Vorgehensweise erarbeitet
Ein Teil der Bobath-Therapie ist die Handlingsanleitung. Nach der Entlassung aus der Klinik wird mit den Eltern die "Handhabung" beziehungsweise Förderung der motorischen Entwicklung ihres Kindes besprochen und durch praktische Handgriffe vertieft. Dazu gehören das Tragen, Lagern, Heben, Drehen, Füttern sowie die Beratung über "Babygeräte", Spielsachen und so weiter.
Die Cranio-Sacral-Therapie ist eine Methode, mit der vor allem Entspannung zu erreichen ist. Sie zählt zu den Manualtherapien und basiert auf der Arbeit mit dem sogenannten cranio-sacralen System, einem Pulssystem von Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit, das am ganzen Körper ertastbar ist. Durch gezielte Techniken und Manipulationen kann eine Harmonisierung und Stärkung dieses Systems bewirkt und innere Blockaden gelöst werden.
Bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen kann sie lindernde und ursächliche Wirkung haben, zum Beispiel bei:
- Migräne und Kopfschmerzen
- Stress und spannungsbedingten Störungen
- koordinativen Störungen
- Skoliose
- Dysfunktionen des zentralen Nervensystems
Zusammen mit den Orthopädietechnikern und Ärzten werden notwendige Hilfsmittel angepasst, zum Beispiel:
- Rehawagen
- Rollstuhl
- Gehhilfen
- Therapiestühle, Sitzschalen
- Autokindersitz
- Schuheinlagen
Ergotherapie
In der Ergotherapie steht die Interaktion mit der Umwelt und somit das Handeln im Vordergrund. Setzt sich das Kind spielerisch mit verschiedenen Techniken oder Geräten auseinander, so übt es damit auch seine körperlichen, seelischen und geistigen Fähigkeiten. Erzielte Ergebnisse, Lernerfolge und verbessertes Köperbewusstsein stärken das Selbstwertgefühl und regen zu neuen Handlungen an.
Ergotherapeutisch behandelt werden im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) Kinder zwischen zwei Monaten und 18 Jahren mit folgender Problematik:
- Entwicklungsverzögerungen
- Störung der sensorischen Integration
- Aufmerksamkeitsdefizit, Hyperaktivität (AD, ADHD)
- Hypoaktivität
- Bewegungsstörung (Grob-, Fein- und Graphomotorik)
- Lernstörungen
- Verhaltensauffälligkeiten
- mangelnde Selbstständigkeit
Entwicklungs- und Wahrnehmungsdiagnostik zur Erfassung der Fähigkeiten und Schwierigkeiten des Kindes. Dies geschieht durch gezielte Beobachtung und durch Testverfahren unter Berücksichtigung des sozialen und emotionalen Umfeldes.
Beratung der Eltern
- Problem festgestellt, wie geht es weiter
- wohnortnahe Therapie, gegebenenfalls Vermittlung
- häusliche Fördermöglichkeiten
Therapie mit folgenden Schwerpunkten
- sensorische Integration
- Psychomotorik
- graphomotorische Übungsbehandlung
- visuelle Wahrnehmungsverarbeitung
- Selbständigkeitstraining
- Hilfsmittelversorung
Die Therapieplanung erfolgt individuell nach den Bedürfnissen des Kindes und wird dem Entwicklungsverlauf ständig angepasst. Effektiv sind spiel- und verhaltenstherapeutische Elemente sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit und Therapie innerhalb des SPZ.
Logopädie
Logopäden untersuchen und behandeln Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen sowie Stottern bei Kindern und Erwachsenen. Bei Kindern geht es häufig um das Feststellen des sprachlichen Entwicklungsstand, der Mund-/Essentwicklung sowie um die Behandlung von Sprachstörungen oder orofazialen Problemen.
Folgende Bereiche werden im Rahmen einer umfassenden Untersuchung, die eine sprachspezifische Anamneseerhebung, verschiedene Testverfahren und Screenings sowie eine intensive Spielbeobachtung beinhaltet, beurteilt:
- Sprachverstehen
- auditive Merkspanne
- Wortschatz
- Grammatik
- Erzählfähigkeit
- Aussprache
- Phonologische Bewusstheit
- Lese- und Schreibfähigkeit (Schulkinder)
- Zungenkraft und –koordination
- Schluckmuster
Des Weiteren beurteilen die Logopädinnen die Trink- und Essentwicklung bei Säuglingen (insbesondere Frühgeborenen) und Kleinkindern. Die erhobenen Befunde werden mit den Eltern ausgiebig besprochen. Werden Entwicklungsverzögerungen oder -störungen festgestellt, so erfolgt eine individuelle Beratung der Eltern und - bei Bedarf - eine konkrete Therapieempfehlungen. In vielen Fällen - besonders bei langfristig erforderlichen Therapien - werden Eltern und Kinder im Therapieprozess durch regelmäßige Supervisionen/ Verlaufskontrollen begleitet. Hier findet ein fachlicher Austausch mit den behandelnden niedergelassenen Sprachtherapeuten und von Fall zu Fall auch den betreuenden Pädagoginnen und Pädagogen in den Kindertagesstätten oder Schulen statt.
Häufige Ausprägungen einer Sprachentwicklungsauffälligkeit/ -störung sind
- Late Talker
- Phonologische Störung
- Verbale Entwicklungsdyspraxie
- Grammatikstörung
- Lese-Rechtschreibstörung
- Sprachentwicklungsstörung bei Mehrsprachigkeit
- Mutismus
- Sprachentwicklungsstörung bei Autismus
- Sprachentwicklungsstörung bei geistiger Behinderung
- Kindliche Ess- und Fütterstörung
Therapieplätze können wir nur in einem begrenzten Umfang - meist für Kinder mit einer speziellen logopädischen Anforderung – anbieten.
Team
Lidwin Spee
Claudia Haeck-Wonneberger
Carolin Schmitz
Heilpädagogik
Bindungstheoretische, entwicklungspsychologische und heilpädagogische Kenntnisse sind die Grundlage der heilpädagogischen Arbeit im SPZ. Ziel der heilpädagogischen Arbeit, die sich an den vorhandenen Ressourcen der Familien orientiert, ist es, Kinder und Eltern in ihren Kompetenzen zu stärken.
- psychosoziale Betreuung
- emotionale Entlastung und Begleitung in kritischen Phasen
- Anregung der Mutter-Kind-Interaktion (Bindung) und Förderung einer positiven Eltern – Kind – Beziehung
- Beratung der Eltern im Umgang mit ihrem Kind
- Beratung zur Stärkung der Ressourcen und Kompetenzen von Kindern und Eltern
- Entwicklungsdiagnostik zur Beurteilung des Entwicklungsstands und zur Einschätzung der emotionalen Situation
- Anamnese
- Orientierungs-, Entscheidungs- und Planungshilfen
- Beratung zu Therapie- und Fördermöglichkeiten
- Erstellung von Förder- und Handlungsplänen
- Vermittlung entlastender Hilfen, von Beratungseinrichtungen, Fördereinrichtungen, Spielgruppen, Selbsthilfegruppen etc.
- Sensibilisierung der Eltern für kindlichen Bedürfnisse und angemessenes, rechtzeitiges Re-/Agieren
- Beratung der Eltern im Umgang mit problematischem Verhalten
- Stärkung der elterlichen Kompetenzen („Hilfe zur Selbsthilfe“) und Unterstützung positiver Interaktionsprozesse
- Krisenintervention