Struktur der Klinik

Die Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin verfügt über sieben Stationen mit insgesamt ca. 120 Betten. Hier werden etwa 5.500 stationäre Patientinnen und Patienten jährlich versorgt.

Unter den Stationen befinden sich zwei Intensivstationen, eine für frühgeborene Kinder und eine für alle älteren Kinder. Unsere stationäre Versorgung umschließt sowohl Kinder mit allgemeinen Erkrankungen des Kindesalters wie Gehirnerschütterung und Magen-Darm-Grippe, als auch hoch spezialisierte Verfahren bis hin zum Organersatz und zur Organtransplantation.

Die Stationen arbeiten sehr eng mit spezialisierten Ambulanzen für Kinder und Jugendliche zusammen. Für fast alle Spezialisierungen der Kinder- und Jugendmedizin sind langjährig erfahrene Experten in den Ambulanzen tätig. Sie arbeiten interdisziplinär mit Pflegekräften, medizinischen Fachangestellten, Sozialarbeitern, Psychologen und verschiedenen Therapeuten zusammen, um die höchsten medizinischen Standards zu gewährleisten. Eine individuelle Betreuung und eine hohe Versorgungsqualität sind für uns selbstverständlich.

Leitbild der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin

Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Köln bietet regional und überregional eine umfassende Versorgung von akut und chronisch kranken Kindern auf höchstem Niveau an. Handlungsleitend ist die Fürsorge für das kranke Kind und dessen Familie auf der Grundlage eines Menschenbildes, das von der Würde des Einzelnen bestimmt ist, ungeachtet des Geschlechts, der sozialen und ethnischen Herkunft, der Religion und Weltanschauung. Als Universitätsklinikum sind wir ferner in gleichem Maße der Lehre und Forschung verpflichtet. Unsere Klinik orientiert sich auch am Ziel der Gemeinnützigkeit. Wir gestalten unsere Prozesse umweltschonend. 
Dieses Leitbild soll einen Orientierungsrahmen für die Kinderklinik und ihre Mitarbeiter* liefern.

Im Einzelnen gelten die folgenden Grundsätze. 

  • Der Umgang miteinander
  • Der Umgang mit Patienten, Eltern und Angehörigen
  • Der Umgang mit Studierenden und Auszubildenden
  • Wissenschaftliche Tätigkeit
Der Umgang miteinander

Die Mitarbeiter mit ihren Kenntnissen, Erfahrungen und Fähigkeiten stellen die wertvollste Quelle für den Erfolg der Klinik dar. Motivation und Zufriedenheit sind unerlässlich für die Identifikation der Mitarbeiter mit unserer Klinik. Grundvoraussetzung für den Umgang miteinander ist eine offene und ehrliche Begegnung in dem Bewusstsein, ein gemeinsames Ziel für den Patienten zu verfolgen. Persönliche Eigenheiten und Grenzen werden unter Wahrung angemessener Distanz respektiert. Die Achtung von Überzeugungen und Verhaltensweisen der Mitarbeiter anderer Kulturkreise, unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen hat hohe Priorität. Alle Beschäftigten arbeiten eigenverantwortlich und engagiert mit.

Konstruktive Kritik ist erwünscht und Teil der Qualitätssicherung. Vorschläge werden offen aufgenommen und in der Praxis überprüft. Ebenso wie Kritik fördert auch positive Rückmeldung die Motivation und ist wesentlicher Bestandteil der Kommunikation in unserem Hause. Wir kommunizieren offen und wertschätzend nach innen und außen. Wir nehmen Stimmungen, Sorgen und Ängste der Patienten und Mitarbeiter wahr.

Die Förderung der beruflichen Qualifikation der Mitarbeiter ist selbstverständlich. Qualifizierte Aus-, Fort- und Weiterbildung dient der persönlichen und fachlichen Entwicklung unserer Mitarbeiter, um den wachsenden Anforderungen bei der Betreuung der Patienten gerecht zu werden. Alle Mitarbeiter werden in die ihr Arbeitsfeld betreffenden Veränderungsprozesse eingebunden. Entscheidungen, die die berufliche Existenz des Mitarbeiters angehen, sind für den Betroffenen transparent darzulegen.

Jeder Mitarbeiter ist unabhängig von Ausbildungsstand und Berufsgruppen-zugehörigkeit für die Qualität der Patientenversorgung verantwortlich. Er kann seine Verantwortung trotz Hinweis auf formale Kriterien des Ausbildungsstandes oder der Hierarchie nicht vollständig auf andere verlagern. Verantwortungsbereiche werden respektiert und können begründet hinterfragt werden.

 

Der Umgang mit Patienten, Eltern und Angehörigen

Jeder Patient, seine Eltern und seine Angehörigen sind in unserer Klinik willkommen. Eltern und Kinder erleben, dass alle Mitarbeiter der Klinik ihre Ängste, Sorgen und Bedürfnisse ernst nehmen. Sie wahren und stärken besonders die Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmung der Betroffenen. Der Patient selbst – soweit ihm dies vom Alter her möglich ist – wird mit seinen Eltern als Partner in den Ablauf des Diagnose- und Therapie-Prozesses mit einbezogen.
Alle diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen werden nach dem neuesten Wissensstand sorgfältig geplant und durchgeführt. Die medizinische Behandlung berücksichtigt nationale und internationale Behandlungsrichtlinien sowie die individuelle Situation des Patienten. In Verantwortung gegenüber der Solidargemeinschaft wird auch die Verhältnismäßigkeit medizinischer Maßnahmen in Relation zum individuellen Nutzen für den Patienten betrachtet. Jedoch steht immer das Wohl des einzelnen Patienten an erster Stelle aller Erwägungen.

Der Kontakt der Mitarbeiter unserer Klinik zu Betroffenen findet emotional offen und freundlich statt. Die Mitarbeiter erscheinen gepflegt und sind höflich im Umgang, u. a. stellen sie sich mit ihrem Namen und Aufgabenbereich vor. Sie tragen Namensschilder.

Die Arbeitsabläufe sind so organisiert, dass die Belange des Patienten im Vordergrund stehen: Bei Aufnahme in die Klinik werden Kind und Eltern freundlich begrüßt und über die notwendigen Abläufe informiert. Im Falle einer stationären Aufnahme wird ihnen auf der jeweiligen Station ein Informationsschreiben überreicht und ein fester Ansprechpartner genannt. Von Anfang an werden alle nötigen pflegerischen und ärztlichen Maßnahmen besprochen, und der Patient oder die Eltern werden verständlich und einfühlsam über die Erkrankung informiert. Besteht ein zeitlicher Druck, so wird dies den Eltern mitgeteilt und ein Informationstermin festgelegt. Die Betroffenen erhalten bei einem Aufklärungsgespräch verständliche und situationsgerechte Informationen über diagnostische, therapeutische und pflegerische Maßnahmen. Wir achten darauf, Wartezeiten möglichst kurz zu halten.

Die in die Betreuung unmittelbar eingebundenen Ärzte und Pflegenden legen die Versorgungsziele für den Patienten gemeinsam fest und stimmen diese mit weiteren Einrichtungen und Personen der Kinderklinik und des gesamten Klinikums ab. Sie sind verpflichtet, sich über den Patienten umfassend zu informieren, sowie Informationen und bei Bedarf Fachkompetenz aus anderen Kliniken einzuholen.

Die Persönlichkeit der Patienten, ihrer Eltern und Angehörigen wird respektiert. Auf eine ungestörte persönliche Atmosphäre bei der Versorgung der Patienten und beim Führen von Gesprächen mit den Betroffenen wird geachtet.

Dem Kind wird in jedem Falle eine Zone emotionaler Sicherheit gewährt. Dies wird in der Regel sein Bett sein. Es wird vermieden, in diesem Bereich unangenehme oder schmerzhafte Eingriffe vorzunehmen. Alle für den Patienten unangenehmen Maßnahmen erfolgen unter tröstender Begleitung von Eltern oder Mitarbeitern.

Die Patienten und Angehörigen werden in unserer Klinik in jeder Situation begleitet. Dies gilt besonders für Sterbende. Durch ein hinzugezogenes palliativmedizinisches Team werden unheilbar kranke Patienten und deren Angehörige umfassend betreut.

Beschwerden von Eltern werden offen und konstruktiv angenommen, nicht als persönliche Angriffe betrachtet und, wenn möglich, in einem gemeinsamen Gespräch geklärt. Kritik wird als Chance zur Verbesserung des Miteinander und der Qualitätssicherung verstanden.

Der Umgang mit Studierenden und Auszubildenden

Alle Studierenden und Auszubildenden sind in unserer Klinik willkommen und werden bestmöglich ausgebildet. Gegenseitige Akzeptanz und Wertschätzung ist uns wichtig. Die in diesem Leitbild vorgestellten Regeln für den Umgang mit den Patienten gelten auch für die Ausbildung.

Studierende und Auszubildende werden zielstrebig im Hinblick auf die Inhalte ihrer Ausbildung betreut. Dies erfordert von den Lehrenden, aber auch von den Lernenden Pünktlichkeit und optimale Vorbereitung auf den Unterricht. Ziele und Erfolge müssen überprüfbar sein. Die Selbstverantwortung innerhalb des jeweils möglichen Handlungsrahmens steht im Vordergrund.

In den Arbeitsabläufen der Klinik finden Studierende und Auszubildende den Platz, der den Zielen ihrer Ausbildung entspricht. Die Studierenden und Auszubildenden erscheinen gepflegt, sind höflich im Umgang, tragen ein Namensschild und sind ernsthaft bestrebt, die Ausbildungsziele zu erreichen.

 

Wissenschaftliche Tätigkeit

Wesentliche Aufgabe des Universitätsklinikums ist Forschung zum Wohle des Kindes. Sie ist auch Grundlage der Qualitätssicherung. In unserer Klinik muss bei medizinischer Forschung der potenzielle Nutzen für das Kind erkennbar sein. Mögliche Risiken sind so gering wie möglich zu halten und müssen in einem optimalen Verhältnis zum zu erwartenden Nutzen stehen. Die Grundsätze Klinischer Ethik sowie die Standards der Guten Klinischen Praxis bei der Durchführung von klinischen Studien und besonders bei Studien mit Arzneimitteln am Menschen werden eingehalten. 
Bei der Planung des Forschungsvorhabens werden Ressourcen innerhalb des Klinikums optimal genutzt. Die Verteilung von Ressourcen muss nach sachlichen Prinzipien und transparent erfolgen.
Auch für die Ausbildung ist Forschung bedeutsam. Erfahrene Mitarbeiter leiten an und überprüfen kontinuierlich Planung und Ausführung von Forschungsvorhaben, die sowohl innerhalb der Klinik, als auch von außen bewertet werden. Geförderte Mitarbeiter sollen Drittmittel einwerben. Forschungsergebnisse werden in Form von wissenschaftlichen Vorträgen vorgestellt oder veröffentlicht. 
Die Forschung wird von allen Mitarbeitern der Klinik, sowohl aus dem ärztlichen als auch dem pflegerischen Bereich, aktiv mitgetragen. Dies gilt auch für Vorhaben der Pflegeforschung.

*) Zur besseren Lesbarkeit wird auf die Differenzierung in Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen verzichtet

Stand 31.05.2011